The Last Vessel

Memento mori
Das letzte Gefäss, die aus Tonerde geformte Urne als Behältnis für zurück gelassene, rein
mineralische Essenz, reicht in die Ursprünge unserer Kulturen. Im Umgang mit dem Tod und
entsprechenden Ritualen lassen sich Weltanschauung und Lebensart ablesen. So ist auch
heute der letzte Abschied allgegenwärtig. Immer seltener ausgeblendet oder tabuisiert integriert
sich der Tod in das Leben als Ganzes.
Heute suchen die Menschen auch für Abschiedszeremonien individuelle Wege. Ob religiös oder
von einem aufgeklärten Humanismus geprägt, der Übergang in neue Räume erfordert neues
Bewusstsein.
Erde ist in zahlreichen Mythen als Ursprung und Ende der menschlichen Existenz genannt,
Inbegriff des Naturzyklus, Werden und Vergehen grosser Gegensätze. Feuer wiederum steht für
Verwandlung schlechthin, sowohl für das Aufglühen des Lebens wie für dessen Veraschen.
In der Beschäftigung mit dieser Abschiedsthematik arbeitet die Künstlerin Maria Jansa an zeitlosen
Grundformen, vermeidet aufdringliche Symbolik. Sie entwickelt im Prozess aus Kugel, Würfel,
Zylinder auch Aschenhäuser, geschwungene Schreine oder Barken. Die Geborgenheit im
Seelischen wird Ausdruck durch die Reduktion der Form als ein innerliches intensives Erlebnis.